Heimatverein Bingerbrück Bingerbrück an Rhein und Nahe - das Tor zum Mittelrhein

August 2021

Für guten Journalismus im Stadtteil links der Nahe

Editorial 

Liebe Leserinnen und Leser,

im Stadtteil westlich der Nahe gibt es derzeit viele Baustellen und verschiedenste Bauherr:innen, die in den Stadtteil investieren. Diese Ausgabe bietet Ihnen daher einen, wenngleich kleinen, Einblick in die privaten Investitionen, als auch ein kleines Update über die städtischen Baustellen. 

Abseits der Baustellen eröffneten hier neue Betriebe, von denen ich Ihnen welche präsentiere.

Darüber hinaus stelle ich Ihnen einen weiteren Verein vor, der sich neulich gründete, den „Hildegardzentrum auf dem Rupertsberg e.V.“. Er symbolisiert mit seinen Aufgaben zur Förderung des Hildegardzentrums ganz gut die vier Säulen, die das Zentrum in der Pfarrkirche tragen: Die Kirche soll ein Ort der Meditation sein mit dem Medialen Kirchensystem, sie soll Pilgernde zum Ankommen und Verweilen einladen, sie soll ein Ort der Kultur sein, beispielsweise mit Konzerten, und sie soll mit „offenen Türen“ ein Ort sein, an dem jede:r herzlich willkommen ist. 

Eine gute Lektüre wünscht 

herzlichst

Ihr Noel Firmenich

Federführung „Newsletter für Bingerbrück“ und Redakteur für „Neues aus Kaltnaggisch“

In Bingerbrück wird weiterhin gebaut

Verschiedenste Bauherr:innen investieren in den Stadtteil westlich der Nahe, indem sie sanieren oder neu bauen. Dieser Artikel stellt zwei Baumaßnahmen aus privater Hand vor, berichtet aber auch über die Park & Ride-Anlage und das Stadtteilzentrum.

Von Noel Firmenich und Juliane Rohrbacher (Bericht zum Stadtteilzentrum)

Julian Kappesser sucht seit 2015 eigenen Angaben zufolge „ganz speziell nach älteren und einfachen Mehrfamilienhäusern in Bingen“, die er mit seinem Unternehmen „Kappesser Immobilien“ kauft und sukzessive saniert, „um sie dann langfristig im eigenen Bestand vermieten zu können“. Er erwarb 2019 und 2020 je ein Haus in Bingerbrück, die beide leer standen und renovierungsbedürftig waren. Nun werden sie von Kappesser und seinem Team aus „regionalen Handwerksbetrieben“ kernsaniert. Demnach entkernten sie beide Häuser und erneuerten dort jeweils Fenster sowie „sämtliche Elektro,- Heizung-, Wasser-, Abwasserinstallation“. Derzeit befinden sich beide Häuser im Innenausbau. 

Eines der beiden Häuser befindet sich in der Koblenzer Straße 41. Dieses Eckhaus befand sich damals in einem „wirklich katastrophalen Zustand“ und war daher besonders sanierungsbedürftig. So wurde hier zusätzlich das komplette Dach erneuert. Die Fassade wurde hier schon saniert, während sie im Benediktusgarten 9, dem weiteren Haus, noch saniert wird. (Foto: Noel Firmenich)

In der Koblenzer Straße 41 entstehen vier Wohnungen, die im Oktober fertiggestellt sein werden. Kappesser Immobilien kann sie „zu einem Mietpreis von 8,50 Euro pro Quadratmeter“ vermieten. Am Haus werden noch drei Balkone angebaut. Im Benediktusgarten 9 sollen noch zwei Balkone angebaut werden. Letztlich werden dort im Januar 2022 drei Mietwohnungen zur Vermietung stehen. Während den Sanierungsarbeiten gab es, wie bei Altbausanierungen üblich, „böse Überraschungen“ wie angeschmorte Deckenbalken, fehlende Abwasseranschlüsse oder Statikprobleme, die „jeweils zeitnah“ gelöst werden konnten. 

Für Kappesser kommt „ein Abriss mit Neubau“ „persönlich gar nicht in Frage“, weil er „einfach den Charme und den Stil von alten Häusern sehr mag“; andere können „außerdem auch viel besser“ abreißen und neu bauen als sein Unternehmen. Daher kauft es „ausschließlich ältere Häuser“ zur anschließenden Sanierung und Vermietung „im eigenen Bestand“. Er findet: „Gerade an dem Haus in der Koblenzer Straße 41 kann man ja sehen, wie wunderschön so ein altes Haus mit der sanierten Sandsteinfassade aussieht und da kann kein Neubau mithalten.“ 

Die Stadt Bingen fördert mit Land und Bund zusammen im Rahmen der Städtebauförderung in Bingerbrück wie in Bingen-Stadt und -Büdesheim „mit bis zu 30.000 Euro die Sanierung von privaten Gebäuden zur Aufwertung des Stadtbilds“. Kappesser erläutert, dass er „speziell mit Frau Charlotte Laux sehr gute Erfahrungen gemacht“ hat – er hofft, „dies auch in Zukunft mit weiteren Gebäuden in Bingen machen zu können“.

Die VersOffice GmbH ist ein „Dienstleister mit Schwerpunkt im Finanz- und Versicherungswesen“. Sie versteht sich eigenen Angaben zufolge als „Bindeglied zwischen Versicherungsvermittlern und Endkunden“. VersOffice beschäftigt derzeit in Bingen-Stadt 30 Mitarbeiter:innen, jedoch möchte es seinen „Mitarbeiterstamm in den nächsten Jahren deutlich erweitern“. Das Unternehmen baut seit August 2020 an seinem neuen Firmensitz für über fünf Millionen Euro, der 120 Arbeitsplätze vorhalten und sich in der Stromberger Straße 47b befinden wird. Im Stadtteil westlich der Nahe konnte VersOffice eine der wenigen freien Flächen in Bingen erwerben. Es sieht in Bingerbrück „sehr viel Potential für die Zukunft“ – es freut sich, dass es etwas zur Entwicklung des Stadtteils beitragen kann mit seinem neuen Firmensitz.

Hier entsteht der Neubau – in einer Hanglage in der Nähe des Hochhauses. Er wird „auf Symmetrien aufgebaut“ sein, aber ebenfalls aus drei Geschossen und einem „Staffelgeschoss mit außenliegenden Dachterrassen“ bestehen. Mittig platziert wird das Herzstück des Neubaus sein: der „Erschließungsbereich mit Aufzug und Treppenanlage“ inklusive „einem verglasten Foyer über zwei Geschosse“. (Foto: Noel Firmenich)

Eine „Tiefgarage mit 25 PKW-Stellplätzen“ – darunter vier mit einer Ladestation für Elektroautos ausgestattet – findet sich beispielsweise im Unter-/Kellergeschoss. Die „neuen Büroräumlichkeiten von VersOffice“ sind im Erd- und Obergeschoss. Dabei wird es Einzel- wie Kombibüros geben. Zudem wird jeder Bürotrakt „eine Teeküche und Loungemöbel“ vorhalten. „Highlight“ wird das Staffelgeschoss sein, in welchem sich zum einen eine Penthauswohnung befinden wird. Zum anderen wird es dort „einen großen Konferenzraum mit angegliederter Eventküche“ und den Pausenraum geben. Ein „Fitnessraum mit WC und Duschbereich“ ist darüber hinaus für die Mitarbeitenden des Unternehmens vorgesehen. Die Inneneinrichtung wird dem „Motto ,Disney und Helden‘“ folgen und wird „mit Kunststücken von einem regionalen Sprayer vervollständigt“. 

Es gab eine „sehr lange Planungsphase“, da in einem „großen Team sehr viele Gedanken über die Gestaltung“ gemacht wurden. Alle Mitarbeiter:innen konnten „an der Gestaltung mitwirken und ihre Ideen und Wünsche äußern“. „Wir möchten einfach ein tolles Umfeld schaffen und uns bei der Arbeit wohl fühlen“, berichtet Kamuran Bildircin, geschäftsführende Gesellschafterin von VersOffice. Ihrer Meinung nach wird es „ganz klar die einzigartige Atmosphäre“ sein, die das künftige Firmengebäude ausmachen wird. 

Aktuell ist man auf der Baustelle sechs Wochen im Verzug mit dem Bauplan. Dennoch läuft „grundsätzlich alles nach Plan“ – da hat das Unternehmen „in der aktuellen Zeit“ „sehr viel Glück“, findet Bildircin – auch „dank eines guten Konzeptes“. Im Frühjahr 2022 soll der Bau fertiggestellt sein.   

Mit Landeszuschüssen baut die Stadt Bingen am Hauptbahnhof eine 178 PKW-Stellplätze große Park & Ride-Anlage. Die Parkplätze dort sind zwar parkgebührenfrei, jedoch zweckgebunden: Dort können nur Pendler:innen parken, die auf den ÖPNV umsteigen – man braucht zum Parken daher einen Parkberechtigungsschein. 

Die Baumaßnahme scheint derweil gut voranzukommen. So scheint die Parkfläche fertig gepflastert zu sein, die Lichtmasten installiert und funktionstüchtig zu sein, aber auch die Treppenanlage zur Bahnüberführung hergerichtet zu sein. Nach Angaben der Stadt muss dort „noch die erforderliche Beschilderung mit den Hinweisen für die Nutzungsberechtigten und die Aufstellung eines Parkautomaten“ erfolgen. „Die dafür notwendigen Abstimmungsgespräche mit den Zuschussgebern und intern in der Verwaltung laufen aktuell dazu. Ebenso ist die Vorbereitung für die Ausstellung der Parkberechtigungen in der Endabstimmung“, erläutert eine Sprecherin der Stadt. Die Anlage soll nach jetzigem Stand am 1. Oktober eröffnet werden.

Dem Rohbau folgt der Feinschliff – das Stadtteilzentrum nimmt Farbe an

Die städtische Baustelle in der Koblenzer Straße 22 schreitet derweil ebenfalls voran: Alle Wände sind gespachtelt, die Decken abgehängt und die Elektrik zieht sich fast kilometerlang durch das neue Stadtteilzentrum. Mit jedem Monat lässt sich besser erahnen, welche neuen Möglichkeiten mit dem Haus in Bingerbrück geboten sind. In den kommenden Wochen starten nun die Verlegearbeiten des neuen Bodens und auch die Wände bekommen ihren letzten Anstrich. Für den Einzug im November sind die passenden Möbel ausgesucht, so dass auch alle Nutzer ihre Sachen im gemeinsamen Haus unterbringen können. Zuletzt hatten am 19. Juli alle Interessierten die Gelegenheit bei einer Baustellenführung den Fortschritt in Augenschein zu nehmen. Das Angebot wurde von zahlreichen Anwohnerinnen und Anwohnern wahrgenommen und neue Ideen für passende Angebote im Haus wurden ausgetauscht.

Je näher die Fertigstellung rückt, desto mehr Detailfragen werden aufgeworfen – aktuell wird die Beschriftung der Räume vorbereitet. Natürlich ist es am einfachsten alle 14 Räume zu nummerieren, aber wer soll sich das merken? Um den Räumen eine individuelle Note zu verpassen, sollen sie mit Namen versehen werden. Treffen können dann künftig im „Raum 2.3 Mäuseturm“ oder Veranstaltungen im „Raum 2.0 Galgant-Saal“ betitelt werden.

Auf der Suche nach Namen wurden angrenzende Ortschaften, Straßen von Bingerbrück, Hildegard-Kräuter und Flüsse gesucht. Nun sind Sie gefragt, über die Vorschläge abzustimmen und gegebenenfalls auch weitere Vorschläge beizusteuern. Einfach teilnehmen unter: https://pollunit.com/de/polls/stadtteilzentrum

Wo heute noch die Arbeiter ihr Frühstück genießen, steht schon bald die Bühne für zahlreiche Veranstaltungen in Bingerbrück. (Foto: Juliane Rohrbacher/ Quartiersmanagement Bingerbrück)

Bingerbrück eröffnete

In diesem und im vorherigen Jahr eröffneten im Stadtteil westlich der Nahe viele Betriebe, weshalb im Oktober 2020 der „Newsletter für Bingerbrück“ bereits zwei der neuen Betriebe vorstellte – weitere werden folgt in einem zweiten Teil des Artikels „Bingerbrück eröffnete“ vorgestellt. 

Von Noel Firmenich

Putz-Stern ist ein Familienbetrieb, welcher sich seit Juni in Kaltnaggisch befindet und sich zuvor 13 Jahre lang in Bingen-Büdesheim befand. Nun können im hinteren Gebäude der Koblenzer Straße 49 GLS-Pakete abgegeben und versendet werden sowie Speiseeis und Getränke gekauft werden. „Gelbe Säcke“ werden dort ebenfalls ausgegeben. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk von Putz-Stern auf Reinigungen – ob private Haushalte, Treppenhäuser oder Büroräume: Das Familienunternehmen um Karl Huff sorgt für Sauberkeit, indem es beispielsweise Böden und Fenster reinigt, Abfall entsorgt oder auch Toiletten, Pausenräume, Küchen reinigt. Zurzeit sind im Kleinbetrieb vier Mitarbeiter:innen beschäftigt. 

Unter der Marke Party-Stern“ wird neuerdings Party-Zubehör wie Biertischgarnituren, Geschirr oder Kühlwagen verliehen. 

Bürozeiten und Öffnungszeiten Shop (GLS-Shop, Eis-/Getränkeverkauf, „Gelbe Sack“-Ausgabe): Montag-Freitag 8-14 Uhr /// Weitere Informationen zum Reinigungsservice „Putz-Stern“ erhalten Sie hier und zum Partyservice „Party-Stern“ hier

KFZ-Technik Zaytouni in der Koblenzer Straße 54 bietet KFZ-Reparaturen aller Art, KFZ-Wartung sowie einen Reifenservice an. Betrieben wird diese Autowerkstatt von Ali Zaytouni in Eigenregie seit Ende 2008 – zuvor in Bingen-Kempten und nun seit September 2020 im Stadtteil westlich der Nahe. Ein großer Kundenstamm machte einen Umzug in eine größere Werkstatthalle nötig, die Zaytouni in Bingerbrück fand. Seine Stammkunden bleiben ihn nachwievor treu. Darüber hinaus gewann er ebenfalls Neukunden, sodass er hier auf dem Rupertsberg bisher trotz Corona keine schlechten Erfahrungen machte und sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den Bingerbrücker:innen freut.

Ein Blick in Zaytounis KFZ-Werkstatt. (Foto: Ali Zaytouni)

Weitere Informationen zu KFZ-Technik Zaytouni erhalten Sie unter der Telefonnummer 0176 24608353.

Ein weiterer Verein für die Hildegard

Förderverein für das Hildegardzentrum gründete sich

Von Noel Firmenich

Am 31. Mai gründeten acht Freunde der Heiligen Hildegard von Bingen und des Hildegardzentrums in der katholischen Pfarrkirche Bingerbrücks digital den neuen Verein namens „Hildegardzentrum auf dem Rupertsberg“, der beispielsweise Kunst und Kultur sowie Denkmalschutz und -pflege fördern soll. So ist geplant, Konzerte nachzuholen, die wegen Corona nicht stattfinden konnten. So möchte der neue Förderverein bei der Unterhaltung, Pflege, Erhaltung und Restaurierung der denkmalgeschützten Pfarrkirche unterstützen. Die Förderung der Toleranz „auf allen Gebieten der Kultur und des Völkerverständigungsgedankens“ gehört ebenfalls zum Vereinszweck – damit positioniere sich der Förderverein um (katholische) Bingerbrücker Bürger:innen gegen Antisemitismus und gegen Rechts. „Wir sind mit dem ,Arbeitskreis Jüdisches Bingen‘ stark vernetzt“, so Förderverein-Vorsitzender Carl Woog. Somit können zusammen mit dem AKJB beispielsweise Lesungen veranstaltet werden, um diesen Vereinszweck zu erfüllen.

Hildegard von Bingen hatte ein großes Wissen; zum Beispiel was Kräuter und Heilkunde betrifft. Sie hatte ferner wegweisende Ansichten zu bestimmten Themen und Fragen ihrer Zeit. Daher kamen und kommen ihr bedeutende Rollen zu als nachwievor gefragte Ratgeberin und Philosophin. Sie war eine Frau, die in ihrer Zeit besonderen Einfluss hatte – außergewöhnlich, dass eine Frau diesen damals überhaupt hatte. Ihren Einfluss konnte sie in besonderer Weise mit ihrem Kloster auf dem Rupertsberg ausleben. Der neue Förderverein macht es sich zudem zur Aufgabe, Hildegards Lebenswerk näherzubringen in Kooperation mit anderen Akteuren auf dem Rupertsberg – besonders eng möchte er mit der „Rupertsberger Hildegardgesellschaft“ zusammenarbeiten, die den Gewölbekeller an der Villa Würth betreibt und die gleiches zur Aufgabe hat.

Das Hildegardzentrum in der Pfarrkirche zählt mittlerweile knapp 6.000 Besucher:innen, die die Einrichtung seit ihrer Eröffnung im September 2020 besucht haben, so Reimund Kerner, stellvertretender Vorsitzender. Das Gästebuch zählt Einträge aus der Region wie aus aller Welt; beispielsweise aus dem Ruhrgebiet, aus Bayern, Polen, Dänemark, der Slowakei, aus Frankreich und aus dem englischsprachigen Raum. Es sind Pilgernde des Hildegard-Pilgerwanderwegs und des „Ausoniusswegs“ wie Einheimische und Touristen, die es besuchen. Den nationalen- wie internationalen Pilger:innen gilt es die Möglichkeit zu bieten, in der Kirche einzukehren. Kerner erklärt, dass dort bereits Tische und Stühle zu finden sind, an denen sich die Pilger ausruhen können. Allerdings kann ihnen dort schlecht Verpflegung angeboten werden, da es an der nötigen Infrastruktur fehlt, die mit einer dortigen Teeküche dann vorhanden wäre. Der Einbau einer solchen Küche würde etwa 33.000 Euro kosten und gestalte sich aus verschieden Gründen schwer. Der Einbau ist aber nach Auffassung von Woog und Kerner unerlässlich, sodass der neue Verein den Einbau einer Teeküche unterstützen werde.

Mittlerweile ist der Verein ins Vereinsregister eingetragen – deutlich schneller, als es beim Stadtteilverein der Fall war. Er wird sich bekannt machen im Landkreis Mainz-Bingen sowie in den Dekanaten des Bistums Trier und dort jeweils um Spenden bitten, erläutern Kerner und Woog. Am 7. November wird die erste kulturelle Veranstaltung stattfinden abseits der Gottesdienste, die nachwievor in der geweihten Kirche abgehalten werden. Es handelt sich hierbei um eine Lesung mit Luise Lutterbach, die der Heimatverein in Kooperation mit dem Förderverein veranstalten wird und die bereits im vorherigen Jahr hätte stattfinden sollen. 

Fünf Personen bilden den Vereinsvorstand: Carl Woog und Reimund Kerner (Vorsitzender/stellvertretender Vorsitzender), Elfriede Franz (Schatzmeisterin) sowie Bernhard Metzroth und Markus Wantzen (jeweils Beisitzer). Dem Vorstand angegliedert ist ein Beirat, der aus höchstens sieben stimmberechtigten Mitgliedern besteht. Derzeit stünden bereits vier solcher Mitglieder fest: Jürgen Hofmann (Katholische Kirchengemeinde Bingerbrücks), Ingo Straßburger (Evangelische Kirchengemeinde Bingerbrücks), Thomas Feser (Stadt Bingen) und Hildegund Lautensack (Rupertsberger Hildegardgesellschaft). Die Diözese Trier darf ebenfalls ein solches Mitglied in den Beirat entsenden; der Förderverein über die Mitgliederversammlung zwei solcher Mitglieder. Der Beirat soll über wichtige Vereinsangelegenheiten beraten, aber auch den Vereinsvorstand bei seiner Tätigkeit beraten und unterstützen. Zudem soll er Empfehlungen abgeben, wie sich der Verein an den Erhaltungs- und Restaurierungsarbeiten an der Pfarrkirche beziehungsweise dem Hildegardzentrum beteiligen soll.

Das Hildegardzentrum soll letztlich nicht nur aus der Pfarrkirche bestehen. Vielmehr soll er ein Zusammenschluss verschiedener Stätten mit ihren Akteuren auf den Rupertsberg sein, so Woog. Dazu würde die „Rupertsberger Hildegardgesellschaft“ mit dem Gewölbekeller zählen. Des Weiteren die Stadt Bingen, die in und an der Villa Würth das „verschwundene Kloster“ erlebbar machen soll, unter anderem mit einem „Fahrstuhl in die Vergangenheit“. Letztlich auch die Pfarrkirche um Förderverein, Kirchengemeinde und Bistum. Jeder Akteur würde mit seiner/ihrer Stätte einen Beitrag dazu leisten, Hildegard erlebbar zu machen beziehungsweise an ihr Lebenswerk zu erinnern – hier auf dem Rupertsberg, auf welchem sie einst wirkte. Die einzelnen Akteure sollen miteinander zusammenarbeiten und diese Zusammenarbeit spiegelt sich in gewisser Weise im vorstandsnahen Beirat wider, weil dort die einzelnen Akteure vertreten sind.

In der Villa Würth befinden sich die letzten sechs Arkaden der ehemaligen Klosterkirche. Es sind Haushaltsmittel eingestellt worden, das Erd- und Untergeschoss der Villa anzumieten, um außen und innen das einstige Kloster erlebbar zu machen und um im Erdgeschoss den Lesesaal des Stadtarchivs einzurichten, wie es jeweils der Kulturausschuss im März beschloss. (Foto: Noel Firmenich)

Jedoch wurde der städtische Doppelhaushalt 2021/22 nur für das Jahr 2021 genehmigt. Die Stadt erläutert auf Anfrage, ob derzeit mit einer Anmietung zu rechnen ist: „Ein Mietvertrag ist eine langfristige Verpflichtung und kann derzeit ohne genehmigten Haushalt für das Folgejahr nicht abgeschlossen werden. Daher müssen wir das Ergebnis der Etatberatungen nach der Sommerpause der Gremien abwarten, denn wir müssen für das Haushaltsjahr 2022 einen Nachtragshaushalt aufstellen.“ Die Projekte zur Kloster-Erlebbarkeit, darunter der „Fahrstuhl in die Vergangenheit“, werden durch das Förderprogramm „LEADER+“ mit 60 Prozent gefördert und können „alternativ auch im Museum am Strom realisiert“ werden – jenseits der Anmietung.

Der Förderverein befürwortet, dass auf dem neuen Kreisel an der „Darmverschlingung“ eine Abbildung des Kloster Rupertsberg installiert wird, um Hildegards Lebenswerk näherzubringen und der Äbtissin zu gedenken, erläutert Kerner und ergänzt: „Am Heilig-Geist-Hospital gibt es bereits einen ,Hildegard-Kreisel‘, der an sie erinnert. Warum dann nicht eine Kloster-Abbildung nahe des ehemaligen Klosters auf dem Rupertsberg?“ Mit einem solchen „Rupertsberger Kreisel“ werde einer der Stadtteileingänge Bingerbrücks aufgewertet. Gleichzeitig werde an das einstige Kloster erinnert.

Weitere Informationen zum Hildegardzentrum (und seinem Förderverein) finden Sie auf rupertsberg.com

„Aus dem Gästebuch des Hildegardzentrums“: Interessante Gästebucheinträge sind hier anonymisiert zusammengetragen.

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Zu guter Letzt

Der Heimatverein sucht Fotos von früher

Im Archiv des Heimatvereins haben wir viele schöne und interessante Fotos und Dokumente, von Bingerbrück – aber… 

…zu einigen Themen fehlen uns noch Fotos und Dokumente, vor allem 

aus den Jahren des Passiven Widerstands und der Ausweisung (1923/1924)

und 

aus den Jahren des Wiederaufbaus (1945-1949).

Bitte melden Sie sich beim Vorsitzenden per E-Mail. (carl.woog@bingerbrueck.com) Wir werden die Fotos digitalisieren und unverzüglich zurückgeben. Besten Dank!

Essbarer Stadtteil – 

Gärtnern ohne eigenen Garten in Bingerbrück

An der Burg Klopp, am Speisemarkt, in Büdesheim und an der Technischen Hochschule ist es bereits möglichgemeinsamer Obst- und Gemüseanbau durch Bürger:innen auf öffentlichen Flächen. Alle dürfen gärtnern und ernten. Auch in Bingerbrück gibt es Menschen, die Gartenlust, aber keinen eigenen Garten haben. Zudem macht es gemeinsam oft mehr Spaß und man kann voneinander lernen und sich die Arbeit aufteilen. Der Stadtteilverein Bingerbrück lädt daher alle interessierten Bingerbrücker:innen ein, mit uns am kommenden Donnerstag, den 2.9.2021 um 18:00 Uhr das Projekt „Essbare Stadt Bingen“ kennenzulernen und uns für Bingerbrück inspirieren zu lassen. Treffpunkt ist auf der Burg Klopp am Aussichtspunkt „Riedels Ruh“.

Lageplan „Riedels Ruh“: https://nextcloud.wechange.de/s/26t9ncLMP4iL75z 

Webseite der „Essbaren Stadt Bingen“: http://www.essbarestadtbingen.de/ 

(Text zur „Essbaren Stadt“: Sabine Wahler/Stadtteilverein Bingerbrück e.V.) 

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