Editorial
Liebe Leser:innen,
in wenigen Stunden beschreiten wir ein neues Jahr. Womöglich lesen Sie diese Ausgabe erst in 2025. 2024 blieb wie die vorangegangenen Jahre ein baustellengeprägtes Jahr, 2025 wird nicht anders. In fast jeder Ausgabe berichten wir über die derzeit laufenden und geplanten Bauprojekte. Im Grunde läuft es ganz nach Plan trotz so mancher Verzögerung.
Die Neugestaltung des Venarey-les-Laumes-Platzes zeigt, dass wir im Stadtteil auch intensiv miteinander diskutieren können und zugleich Kompromisse finden. Beides ist enorm wichtig und richtig! Dabei sollten wir nie vergessen, respektvoll miteinander umzugehen, die Gegenseite stets zu hören und zu verstehen versuchen und immer das Gesamtbild im Auge zu behalten. Denn die Debatte zur Neugestaltung streift viele Themen: die Parksituation, die Mobilitätswende, Anpassung an den Klimawandel, das soziale Zusammenleben im Stadtteil und nicht zuletzt die soziale Teilhabe im und am ZWOZWO. Der Venarey-les-Laumes-Platz zeigt uns, wie schwierig es ist, verschiedene, teils konträre, Aspekte miteinander abzuwägen und in Einklang zu bringen. Die perfekte Lösung – die sprichwörtliche „eierlegende Wollmilchsau“ – gibt es wohl nicht. Als Journalist sollte man sich eigentlich nicht aktiv in Debatten einbringen. Bei der Neugestaltung meldete ich mich aber als Privatperson zu Wort. Auch Journalisten haben eine Meinung, können und dürfen diese ebenso äußern. Wichtig ist jedoch immer, stets die Berichterstattung von der eigenen Meinung zu trennen und die Objektivität zu wahren! In der Berichterstattung in diesem Newsletter bringe ich deshalb sicher nicht meine Meinung zur Schau, außer in den Editorials: Mein Credo ist und bleibt, objektiv und möglichst gesamtheitlich ein Thema darzustellen. Das schließt mit ein, Befürworter wie Gegner angemessen abzubilden. Ich hoffe, mir gelingt das!
Seit nunmehr fünf Jahren schreibe ich an diesem Newsletter – wohlgemerkt stets ehrenamtlich in meiner Freizeit. Für mich sind die fünf Jahre eine verhältnismäßig sehr lange Zeit. An dieser Stelle möchte ich Ihnen, liebe Leser:innen, von ganzem Herzen danken, dass Sie mir Ausgabe für Ausgabe die Treue halten und nette wie konstruktive Nachrichten an die Redaktion schreiben. Seit diesem Frühjahr ist Daniela Greim neu im Team. Gemeinsam ist es auch im nächsten Jahr unser Ziel, objektiv, kompakt und, wenn geboten, hintergründig über die großen wie kleinen Themen aus unserem bunten, lebendigen und vielfältigen Stadtteil zu berichten. Ich bin Daniela für ihre Unterstützung und ihre Texte sehr dankbar und freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihr im Team! Zusammen werden 2025 bestimmt spannende und lesenswerte Ausgaben auf Sie warten.
Gemeinsam wünschen Daniela Greim und ich Ihnen – ebenfalls im Namen des Heimatvereins – einen guten Jahreswechsel und alles Gute für 2025! Bleiben Sie uns auch im nächsten Jahr treu und gewogen!
Herzlichst
Ihr Noel Firmenich
Federführung „Newsletter für Bingerbrück“ |
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Neues von den Bauprojekten
Während beim Venarey-les-Laumes-Platz nach einer Planänderung die Bauarbeiten unmittelbar bevorstehen, kommt es dafür beim Familienzentrum zu größeren Verzögerungen. Die Großbaustelle zum „Rupertsberger Kreisel“ ist derzeit in der Winterpause. Ein Überblick.
Von Noel Firmenich
Die aktuelle Ausgabe der Stadtteilzeitung verkündet den Baustart zur Umgestaltung des Venarey-les-Laumes-Platzes. Jetzt wirklich: Ab der zweiten Januarwoche sollen die Bauarbeiten starten, vorausgesetzt die Witterung spielt mit. Bis Sommer/Herbst 2025 sind die Arbeiten angesetzt. Für mehrere Monate übt sich das ZWOZWO Stadtteilzentrum also schonmal ohne Stellplätze vor der unmittelbaren Tür auszukommen, denn nach der Umgestaltung soll sich der nach der Bingebrücker Partnerstadt benannte Platz durch mehr Grün und Aufenthaltsqualität auszeichnen und zu einem urbanen zentralen Treffpunkt im Stadtteil werden. Dafür bleiben künftig nach Umplanung 7 von derzeit 18 PKW-Stellplätzen am ZWOZWO bestehen, die eigentliche Planung sah sogar lediglich 4 vor. Der Stellplatz-Wegfall stieß (und stößt) vielen bitter auf. Plötzlich wirkend, setzte der Stadtrat vor der Sommerpause das eigentlich als sicher gegoltene grüne Licht für den Oberbürgermeister Thomas Feser zur Vergabe der Bauleistungen aus, mit ungewissem Ausgang (wir berichteten in der August-Ausgabe ausführlich). Der Druck auf grundlegende Umplanung ist anscheinend mitunter gewachsen. CDU und SPD sollen viele mitunter böse und beschimpfende Nachrichten zum Wegfall der Stellplätze erhalten haben, wie man aus Fraktionskreisen und in der Oktober-Sitzung des Stadtrats hören konnte. Das habe sie dazu bewogen, die Bauleistungen dieser Zeit doch nicht wie geplant zu vergeben, um nochmal über eine Erhöhung der Stellplatzanzahl zu sprechen.
Kompromisslösung beschlossen
Nach der Sommerpause suchte man nach Lösungen zur Stellplatzerhöhung. Die Planer des Mainzer Büros Bierbaum.Aichele.Landschaftsarchitekten nannten das Problem, bei mehr Stellplätzen den Baumbestand zu gefährden, wie aus einer Beratungsvorlage hervorgeht. Darüber hinaus erwarteten die Stadtverwaltung und OB Feser persönlich Probleme mit den Fördermitteln, die auftreten könnten, wenn bei einer Umplanung relevant mehr Stellplätze geschaffen und die Aufenthaltsqualität dadurch signifikant sinken würde (wir berichteten). Ursprünglich galt wohl vor dem Hintergrund die Aussage des Büros, nur einen zusätzlichen Stellplatz zu den vieren realisieren zu können, was politisch nicht gewollt war (wir berichteten). Bei einer erneuten Prüfung diesen Herbst kam man nun jedoch zu dem Schluss, dass insgesamt auch sieben Stellplätze machbar seien, ohne grundlegend die Struktur des neuen Platzes zu verändern. So beschloss der Stadtrat in seiner Oktober-Sitzung bei Gegenstimmen von Grüne, FWG und ÖDP die Umsetzung von 7 Stellplätzen und einstimmig die Vergabe der Bauleistungen. Die getroffene Lösung soll ein Kompromiss zwischen der Attraktivitätssteigerung des Platzes und einem Mindestmaß an PKW-Haltemöglichkeiten am ZWOZWO sein – ein wohl schwieriges Unterfangen.
Kritiker beklagen eine fehlende Erreichbarkeit des Stadtteilzentrums und prognostizieren eine nachlassende Nutzung, da das ZWOZWO mit den Veranstaltungsflächen und der Musikschule auch von vielen Nicht-Bingerbrückern genutzt werde, die Parkplätze bräuchten. Ebenso meldeten sich Fürsprecher des Planungsentwurfs zu Wort, auch aus Heimatverein- und Newsletter-Reihen. Eine breitere Platznutzung und andere Parkplatzalternativen würden die Stellplatzreduktion am ZWOZWO vertretbar machen. In der Debatte rückte eine Anpassung der Park- and Ride-Anlage am Bahnhof wieder stärker in den politischen Fokus, um mehr Menschen eine Parkmöglichkeit zu bieten und den Parkdruck zu senken. In diesem Zuge wurde bereits ein Teil der P+R-Anlage herausgelöst – wohlgemerkt nach intensiven Gesprächen mit dem Land als Fördermittelgeber – und für alle freigegeben (wir berichteten ebenso in der August-Ausgabe). Diese Stellplätze sind übrigens ohne Höhenunterschied rund fünf Gehminuten vom ZWOZWO entfernt und können bei Parkscheibenregelung kostenlos genutzt werden. Im Rat besteht Einigkeit, über weitere Teile der Anlage mit dem Land verhandeln zu wollen, wie in den Beratungen zum Doppelhaushalt 2025/26 diskutiert wurde. |
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Die Platzfläche wird durch die Neugestaltung des Venarey-les-Laumes-Platzes vergrößert und der Parkplatz dadurch deutlich verkleinert. (Archivfoto: Stadt Bingen)
Familienzentrum soll erst im April eröffnen
An der Hildegardisstraße kommt es währenddessen in den Zielgeraden zu größeren Verzögerungen beim Familienzentrum, wie die Redaktion aus Kreisen der städtischen Gebäudewirtschaft erfahren hat. Die Pressestelle der Stadtverwaltung bestätigt auf Newsletter-Anfrage: Die Inbetriebnahme kann erst im April nächsten Jahres erfolgen. „Ursache hierfür sind Verzögerungen in einzelnen Gewerken, woraufhin gemäß VOB-Richtlinien bereits Verzugssetzungen ausgesprochen wurden“, erklärt Pressesprecher Jürgen Port. Offenbar haben ausführende Baufirmen ihre Arbeiten nicht rechtzeitig vollbracht, sodass der Bauzeitplan in Verzug geraten ist. Laut Port geht man in der Stadtverwaltung davon aus, dass der neue Termin eingehalten werden kann. Der Pressesprecher gibt bereits einen Ausblick zur Eröffnung: „Seitens der Verwaltung ist eine Einweihungsfeier geplant, die sich derzeit in der Vorbereitung befindet und zu einem späteren Zeitpunkt separat bekannt gegeben wird.“ Die neue Leitung für das gesamte Familienzentrum habe, wie Port schreibt, am 2. Dezember ihren Dienst angetreten und soll nun mit den handelnden Akteuren das Konzept erarbeiten, „erste Gesprächstermine werden Anfang 2025 realisiert“. Lange Zeit galt Oktober 2024 als der Eröffnungszeitpunkt. In der August-Ausgabe ging die Verwaltung dann von einer Inbetriebnahme Anfang 2025 aus. Vor gut einem Jahr war übrigens das Richtfest des neuen Josef-Metzroth-Familienzentrums, das die Kita Mäuseturm mit unter anderem Beratungsangeboten vereinen soll (wir berichteten). |
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Die Baustelle zum neuen Familienzentrum im Dezember 2024. (Foto: Noel Firmenich)
„Rupertsberger Kreisel“ in kurzer Winterpause
Zum neuen „Rupertsberger Kreisel“ nennt Bernhard Knoop, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Worms, frohe Nachrichten: „Bis heute liegen die Straßen- und Tiefbauarbeiten als auch die Ingenieur- und Betonarbeiten im gewünschten Zeitplan.“ So befindet sich die Baustelle aktuell in der Bauphase 1, zugleich der aufwendigsten Bauphase, in der die nördliche, 110 Meter lange Stützmauer und der eigentliche 38 Meter breite Kreisverkehrsplatz gebaut werden. Doch derzeit gilt seit Weihnachten eine Winterpause, die abhängig von der Witterung bis voraussichtlich Mitte Januar 2025 geplant ist. Der Dienstellenleiter gibt gegenüber dem Newsletter einen Einblick in die derzeit laufenden Arbeiten: „Im Dezember und im neuen Jahr 2025 wurden bzw. werden eine Drahtschotterwand (Gabionen) errichtet, die Natursteinverblendung für die neue Stützwand eingesetzt sowie Arbeiten im Bereich der Stützwand ausgeführt. Im neuen Jahr 2025 werden die Arbeiten zur Verblendung der neuen Stützwand mit Natursteinen abgeschlossen und noch verbleibende Restarbeiten im Bereich der Stützwand ausgeführt. Der eigentliche Tief- und Straßenbau für den Kreisverkehr und die Kreiselzulaufstrecken (Kreiseläste) schließen sich direkt an diese Arbeiten an.“
Knoop weiß, dass die Großbaustelle an dem verkehrsreichen Knotenpunkt, die im laufenden Verkehr durchgeführt wird, allen Beteiligten und den durch die Bauarbeiten Betroffenen viel abverlangt. Er ist jedoch positiv gestimmt: „Alle Beteiligten sind Profis und verstehen ihr Handwerk.“ Gleichzeitig bedanken sich Knoop und der LBM Worms aufrichtig „für die Geduld und das Verständnis der durch die Baumaßnahme direkt betroffenen Anlieger und für die Geduld der staugeplagten Pendler, die tagtäglich die Baustelle mindestens zweimal durchfahren müssen“. Bis heute sei man beim LBM mit der Verkehrsregelung und -ablauf zufrieden, trotz der baubedingten Verkehrseinschränkungen. Auch lobt der Dienstellenchef „die sehr gute Zusammenarbeit“ mit der Stadt Bingen. Seit Anfang April laufen die anspruchsvollen Arbeiten am Knotenpunkt zwischen der B 9 (Koblenzer Straße) / der B 49 (Drususstraße) und der L 214 (Stromberger Straße), der einstigen „Darmverschlingung“ (wir berichteten). |
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Die Baustelle zum „Rupertsberger Kreisel“ ist in der Winterpause. (Foto: Noel Firmenich)
Mehr Informationen zu den drei Projekten finden Sie hier verlinkt. |
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Aktuelles aus Bingerbrück
Bomben auf Bingerbrück: Ausstellung verlängert
In eigener Sache: Die täglich besuchbare Ausstellung zu den sieben Bombenangriffen 1944 auf Bingerbrück wird nach Beschluss des Heimatverein-Vorstands bis zum 5. Januar 2025 verlängert. Das Friedensgebet verschiedener Religionsgemeinschaften fand am vergangenen Sonntag (29.12.) mit großer Resonanz wie die Ausstellung in der katholischen Pfarrkirche statt. Das Gebet nahm auf den letzten Bombenangriff auf den großen Verschiebebahnhof Bingerbrück Bezug, der am 29. Dezember 1944 auch die Pfarrkirche schwer zerstörte. Gottesdienst und Ausstellung sind ein Gemeinschaftsprojekt der katholischen Pfarrgemeinde Rupertsberg und des Bingerbrücker Heimatvereins. Mit Förderung des Verfügungsfonds der „Sozialen Stadt Bingerbrück“ konnte in Ergänzung zur Ausstellung eine Neuauflage des Heimatverein-Sonderhefts „Gegen das Vergessen“ gedruckt werden, das sich mit der NS-Zeit im Stadtteil befasst und die hier digital gelesen werden kann. Für den Heimatverein wird „Gegen das Vergessen“ immer Verpflichtung sein, sagt der Vorsitzender Carl Woog: „Denn wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit nicht nur Lehren gezogen, sondern auch die tiefe Sehnsucht nach Frieden und Wohlergehen (Pax & Bonum) verinnerlicht.“ |
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Viele Menschen fanden am Sonntag zum Friedensgebet zusammen. Der SWR berichtete am Sonntagabend in den Fernsehnachrichten darüber. (Foto: Heimatverein)
Neue „Neues aus Kaltnaggisch“ erschienen
Zum Jahreswechsel ist die neue Ausgabe der Stadtteilzeitung „Neues aus Kaltnaggisch“ erschienen, die wie gewohnt in ganz Bingerbrück ausgetragen wird. Zu Beginn wird über den anstehenden Baubeginn am Venarey-les-Laumes-Platz informiert. Nina Günster blickt anschließend auf die Bombenangriffe 1944, die sich in diesem Jahr zum 80. Mal jähren und Bingerbrück schwer beschädigt haben. Apothekerin Gabi Weißkopf beschreibt die Entwicklung ihrer Hildegardis-Apotheke, die im Herbst ihre Pforten für immer schloss (wir berichteten auch im Newsletter). Auf dem Schwarzen Brett geht es um einen neuen Spieletreff im ZWOZWO Stadtteilzentrum und um neu angeschaffte Hochbeete im evangelischen Kirchgarten. Außerdem wird zuletzt das Vereinsleben in Bingerbrück genauer unter die Lupe genommen. Die Ausgabe kann hier kostenlos gelesen werden.
Neue Session 2024/2025 gestartet
Die nächste Session Bingerbrücker Fastnacht ist gestartet. Närrinnen und Narren fanden hierzu am 15. November in entspannter Atmosphäre im ZWOZWO zusammen und hissten die Fastnachtsflagge – der aktuellen Kampagne unter dem Motto „Musicals“ steht somit nichts mehr im Wege, die rund um den Rosenmontag begangen wird: am Fastnachtsfreitag mit dem Kreppelkaffee (28.02.25), am Fastnachtssamstag mit der Kostümsitzung (01.03.25), am Fastnachtssonntag mit dem „bunten Fastnachtstreiben mit Bonbonwurfmaschine, Spaß und mehr“ und dem ersten Kindermaskenball (02.03.25) und am Fastnachtsdienstag mit dem zweiten Kindermaskenball (04.03.25). Wie in der vergangenen Session ist ebenso eine Fastnachtsparty (01.02.25) mit der Live-Coverband „Couch & Cocktail“ geplant. Nach der Session folgt darüber hinaus – mittlerweile zur Tradition geworden – der Gardentanzabend (29.03.25), bei der Fastnachts-Tanzgruppen aus der Region ihr Können unter Beweis stellen. Alle Veranstaltungen finden wie gewohnt in der Mehrzweckhalle, der CVB-Narhalla, bzw. auf dem Schulhof statt. Die Karten sind ab sofort im Vorverkauf erhältlich. Mehr Informationen zur Kampagne und dem Vorverkauf finden sich auf der Vereinshomepage. |
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Der Herren-Elferrat verkleidet sich zur Kostümsitzung immer dem Motto passend, in der zurückliegenden Session 2023/2024 ganz im Zeichen der beliebten „Muppet Show“. (Archivfoto: Carnevalverein 1949 Bingerbrück e.V.)
111 Jahre SVB: „der Bangert feiert Fassenacht“
Bevor der CVB seine beiden Fastnachtssitzungen begeht (Bericht siehe oben), gehen die Sportfreunde vom SVB voraus: „Wer hätt‘s gedacht – der Bangert feiert Fassenacht“. Der SV Bingerbrück, seine Sportstätte liegt im Bangert, lädt für den 15. Februar zur „Bangert-Sitzung“ ins Vereinsheim ein, das sich zur „kunterbunten Narhalla“ verwandeln soll. „Ein Abend voller Witz, Glitzer und Frohsinn!“ ist geplant, schreibt der Sportverein. Dazu zählen natürlich auch die Büttenreden, Tänze und so manche närrische Überraschung, die die Gäste „von den Bänken reißen“ sollen. Kostüme gehören dabei selbstverständlich zum Dresscode! Das Besondere an der Sitzung: Der Platzsituation geschuldet leitet die Sitzung nicht der übliche Elferrat, sondern der eigens für die Bangert-Sitzung konzipierte „Fünferrat“.
Die Idee der Bangert-Sitzungen reicht bereits 20 Jahre weit, weiß Michael Schneider, Vorstand im SVB: „Im Jahr 2004 wurde unter ein paar aktiven Spielern samt deren Frauen und unserem damaligen Trainer Jockel Weinz die Idee geboren, doch mal eine kleine, aber feine, Fastnachtssitzung in unserem Sportheim auszurichten. Dadurch, dass ein Spieler, Michael Saulheimer, auch sehr aktiv in seinem Heimatort im Fastnachstverein aktiv war, wurde aus der Idee schnell ernst und am 29. Januar 2005 fand die erste Bangert-Sitzung statt.“ Die Resonanz war so groß, dass in den Folgejahren weitere Auflagen folgten, berichtet Schneider gegenüber dem Newsletter. Der Umbau zum Kunstrasenplatz im Vorfeld des 100-jährigen SVB-Jubiläums sorgte jedoch für eine Unterbrechung – anschließende Trainer- und Spielerwechsel dafür, dass die Bangert-Sitzung sogar in Vergessenheit geriet.
Ende 2023 gab es durch den ehemaligen Trainer und die damaligen Akteuren die Initiative, als Abschluss die kurzgewordene Tradition wiederaufleben zu lassen – das närrische 111-jährige Vereinsjubiläum in 2024 im Blick. So gab es in diesem Jahr eine Neuauflage, das Feedback sei laut Schneider so positiv, dass nun im nächsten Jahr eine weitere Sitzung folgt, bei der der eigentliche Fastnachtsverein quasi selbstverständlich beteiligt ist. „Gerade bei der Sitzung 2024 und der anstehenden 2025 haben wir vom CVB auch Aktive mit auf unserer doch sehr kleinen Bühne. Außerdem sind sehr viele Bingerbrücker in beiden Vereinen Mitglied und die Vorstände arbeiten für den Ortsteil Bingerbrück eng zusammen“, erklärt Schneider.
Wer bei der Bangert-Sitzung mit dabei sein möchte, kann am 25. Januar 2025 von 10 bis 13 Uhr beim Vorverkauf Eintrittskarten für 15 Euro pro Person im ZWOZWO erwerben. Weitere Infos aus dem SVB gibt es auf der Vereinshomepage.
„Casablanca“ mit neuer Betreiberin wiedereröffnet
Seit dem 6. Dezember erstrahlt das „Casablanca“ im neuen Glanz. Erika Omic hat die Kneipe in der Koblenzer Straße 49 übernommen, ihr Sohn Justinas Serapinas unterstützt sie tatkräftig im Betrieb. Zuvor hatte Houssine „Hassan“ Moufakkir 28 Jahre lang die Geschicke in der Hand. Nun hat er den Weg für seine Nachfolger geebnet und ist in den Ruhestand gegangen. Vor der Übernahme durch das neue Duo wurden die Räumlichkeiten umfassend renoviert, erzählt Serapinas im Newsletter-Gespräch: „Wir haben den Boden erneuert, die Wände gestrichen, eine zweite kleine Theke gebaut, neue Bilder aufgehängt.“ Außerdem neu: Im Eingangsbereich leuchtet ein Piktogramm mit dem Barnamen auf dem Boden. Wie die Inhaberin gegenüber dem Newsletter erklärt, möchte das „Casablanca“ nun eine Tanzbar sein. Deswegen gibt es eine neue Musikbox, der Tanzfläche fiel der Billardtisch zum Opfer. Die große Theke bleibt hingegen dem Standort treu – sie hat schon mehrere Jahrzehnte erlebt, erzählt Serapinas. Nachdem in den Räumlichkeiten einst ein Schnäppchenmarkt zu finden war, folgten anschließend Bars und Kneipen mit verschiedenen Inhaber:innen.
„Die Stammgäste von früher sind mit uns sehr zufrieden, auch neue Kunden äußern positives Feedback. Darüber freuen wir uns immens, da wir viel Zeit und Herzblut in den Umbau investiert haben“, sagt das Duo. Zum Angebot zählen die üblichen Getränke einer Bar: Longdrinks, Cocktails, auch Fass- und Flaschenbiere und Weine zählen wie kleine Snacks (Brezel) zum Angebot. Außerdem gibt es einen Darts- und zwei Spielautomaten. In den Räumlichkeiten darf darüber hinaus geraucht werden. Omic hat bereits längere Gaststättenerfahrung. 15 Jahre lang habe sie nach eigenen Angaben das „Ockenheimer Stübchen“ geführt. Ihr Sohn soll schon damals mitgeholfen haben. Übrigens werde heute Abend im „Casablanca“ Silvester gefeiert. Es werde Essen vorbereitet, ansonsten werden Musik, Spiele und gute Laune geboten, erklärt die neue Barchefin.
Öffnungszeiten: 17-2 Uhr, wochenends open-end, derzeit sonntags Ruhetag / Instagram: @casablanca.bingen
Bingerbrücker Illustrator Lajos Herpay ausgezeichnet
Oberbürgermeister Thomas Feser hat den Illustrator Lajos Herpay für dessen ehrenamtliche Arbeit gewürdigt, teilt die Stadt Bingen mit. Der gebürtige Bingerbrücker erhielt im Beisein von Hildegund Lautensack (Vorsitzende Rupertsberger Hildegard-Gesellschaft) und Carl Woog (Heimatverein-Vorsitzender) die silberne Hildegard-Medaille. Herpay, der sich auf historische Illustrationen spezialisiert hat, fühlt sich der Stadtheiligen von Bingen besonders verbunden: So widmete er sich der Rekonstruktion und Modellierung des ehemaligen Hildegard-Klosters auf dem Rupertsberg, von dem heute einzig ein Teil des Gewölbes und der Klosterarkaden erhalten blieben. Darüber hinaus gestaltete der ausgebildete Illustrator und Diplom-Pädagoge für die Stadtverwaltung neun Tafeln zur Geschichte des Rupertsbergs, die seit der Eröffnung 2023 in der „Villa am Rupertsberg“ ausgestellt sind (wir berichteten). „Durch seine Illustrationen hat Lajos Herpay das Kloster am Rupertsberg wieder zum Leben erweckt. Seine Arbeit hat das Verständnis für die Geschichte des Rupertsbergs in besonderer Weise gefördert“, so Thomas Feser anlässlich der Übergabe. |
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Lajos Herpay (rechts) freute sich über die Hildegard-Medaille. (Foto: Stadt Bingen) |
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In der „Villa am Rupertsberg“ können die von Lajos Herpay illustrierten Tafeln zur Entwicklung des Rupertsbergs im Laufe der Jahrhunderte hautnah besichtigt werden. (Archivfoto: Noel Firmenich)
Einblicke in Lajos Herpays Arbeit finden Sie auf seiner Webseite www.herpay.de. |
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Redaktion: Noel Firmenich, Daniela Greim / Federführung: Noel Firmenich
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Hinweis: Das Header-Foto wurde im Januar 2024 in der Gustav-Adolf-Straße aufgenommen.
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