Editorial

Liebe Leser:innen,

nach dem Herbstfest und der Einweihung des neugestalteten Venarey-les-Laumes-Platzes blicken wir in dieser Newsletter-Ausgabe auf weitere Umbaumaßnahmen: Wir berichten über die Umbaupläne des Binger Hauptbahnhofs, der bis zur Bundesgartenschau modernisiert und barrierefrei ausgebaut werden soll, und über den Halt des Buga-Mobils im Park am Mäuseturm, bei der die Buga-Projektgesellschaft kürzlich wiederum ihre Pläne für Bingen vorstellte.

In dieser Woche wird außerdem die Bingerbrücker Netto-Filiale umgebaut, die am kommenden Dienstag (21. Oktober) um 7 Uhr wiedereröffnen soll. Laut der Netto-Pressestelle werden Schönheitsreparaturen und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt als auch die Ladeneinrichtung erneuert. Dabei bleibe das Sortiment unverändert bestehen, heißt es auf Newsletter-Anfrage. 

Zuletzt haben wir in dieser Ausgabe für Sie wieder eine Reihe an Bingerbrücker Veranstaltungstipps parat und geben Einblick in das neue Sonderheft des Heimatvereins, das die diesjährige Foto-Ausstellung zur ehemaligen Firma Franz Kirsten begleitet.   

Eine gute Lektüre wünscht

herzlichst

Ihr Noel Firmenich

Federführung „Newsletter für Bingerbrück“

Mehr Lebensqualität: Neugestalteter Venarey-les-Laumes-Platz eingeweiht

Nach rund neun Monaten Bauzeit ist der neugestaltete Venarey-les-Laumes-Platz feierlich eingeweiht worden. Der multifunktional nutzbare Platz kommt bei vielen Herbstfest-Gästen gut an. Dabei soll der Platz mehr Lebensqualität in den Stadtteil bringen und ergänzend zum ZWOZWO als urbaner Begegnungsort fungieren.

Von Noel Firmenich

Während des Einweihungswochenendes am 10. und 11. Oktober hat sich der neugestaltete Venarey-les-Laumes-Platz als Begegnungs- und Veranstaltungsort bewiesen: Die Kinder tobten am neuen Wasserspiel und auf dem gesamten Platz, währenddessen das neue Holzdeck als Bühne gedient hat, dem Programm gelauscht wurde und Bingerbrücker Ortsvereine gemeinschaftlich die Verpflegung stellten. 

Zur Einweihung, die von der Kita Mäuseturm, der Bingerbrücker Grundschule und der Binger Musikschule musikalisch und tänzerisch begleitet wurde, kam sogar Besuch aus der Partnerstadt: Der Bürgermeister von Venarey-les Laumes, Patrick Molinoz, ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen und zu betonen, dass die deutsch-französiche Freundschaft in der heutigen Zeit umso wichtiger zu pflegen und zu erhalten sei, weil die extreme Rechte mit nationalistischen Tendenzen stärker werde.

Bürgermeister Patrick Molinoz (links) kam aus der Partnerstadt Venarey-les Laumes zum Einweihungsfest nach Bingerbrück. (Foto: Bierbaum.Aichele.Landschaftsarchitekten)

Platzarchitekt Klaus-Dieter Aichele betonte daraufhin, dass es Orte des Zusammenlebens bräuchte. Karl-Heinz Haas vom Freundschaftskreis Bingen-Bingerbrück – Venarey-les Laumes erzähte zuvor, wie die Städtepartnerschaft eigentlich entstanden ist.

Auszeichnung für Carl Woog

Carl Woog hat überdies von Oberbürgermeister Thomas Feser das Silberne Stadtsiegel verliehen bekommen. Ob im Heimatverein, im Café ZWOZWO, bei den Pfadfindern, in der Kirchengemeinde oder im Hildegardzentrum als auch sein Einsatz für den Erhalt des Bingerbrücker Schwimmbads – Carl Woogs Engagement für Bingerbrück sei unermüdlich, sagte der OB: „Carl Woog ist ein Vorbild für uns alle. Sein Einsatz für unsere Gemeinschaft ist unermesslich und wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet.“ 

Carl Woog erhielt auf der Einweihungsfeier das Silberne Stadtsiegel. (Foto: Stadt Bingen)

Nach der Einweihungsfeier am Freitagnachmittag, die am Abend mit einem Dämmerschoppen ausgeklungen ist, folgte am Samstag das Herbstfest mit Angeboten vom Stadtteilverein, dem Carnevalverein, der Feuerwehr, dem Rhein-Nahe-Kulturverein, dem Heimatverein, der Stadtbücherei sowie dem Quartiersmanagement. Tanzaufführungen kamen nachmittags vom Tanzatelier Ute Scheller und der Tanzschule Gersemi mit ihrer Tribal-Tanzgruppe und die Musik abends von Berthold Theis.

Viele der Herbstfest-Gäste gaben sich im Gespräch mit der Redaktion zufrieden mit der Neugestaltung. Für den OB sei der Venarey-les-Laumes-Platz ein Symbol der aktiven Mitgestaltung in Bingerbrück, wie er während der Einweihungsfeier erklärte: „Ich bin stolz darauf, dass wir gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern einen Ort schaffen konnten, an dem sich Menschen begegnen, austauschen und wohlfühlen können.“ 

Der neue Venarey-les-Laumes-Platz und das neue Wasserspiel kommen bei vielen Gästen gut an. (Foto: Bierbaum.Aichele.Landschaftsarchitekten)

Multifunktionaler Platz 

Dabei soll die Neugestaltung mehr Lebensqualität in den Stadtteil bringen und den sozialen Zusammenhalt in Bingerbrück stärken, wie der Umbau im Zuge der „Sozialen Stadt“ von der Städtebauförderung finanziert wurde. Das neue Wasserspiel, die großen erhaltenen Platanen, das Holzpodest, die Sitzmauer vor dem Wasserspiel, die neue Sitzbänke und ein Bücherschrank sollen zum Verweilen einladen und die Aufenthaltsqualität vor dem ZWOZWO deutlich verbessern.

Der Platz soll ebenso multifunktional nutzbar sein. Beispiele dafür sind das Holzpodest, das als Sitzmöglichkeit oder als Bühne dienen kann, und das Wasserspiel, das abgeschaltet werden kann, um wie zum vergangenen Herbstfest Platz für Tische und Bänke zu schaffen. Schließlich wurde die Platzfläche vergrößert und die technische Infrastruktur verbessert, um Veranstaltungen und Stadtteilfeste einfacher stattfinden zu lassen – mit Erfolg, wie Quartiersmanagerin Kristina Speichert und Andreas Kerner stellvertretend für die Herbstfestplaner finden: „Die Eröffnung zeigt, wie mühelos der Platz trotz Ferienanfang und des späten Termins im Herbst zu füllen ist“, werden sie in der Allgemeinen Zeitung zitiert.

Blick auf das diesjährige Herbstfest. (Foto: Bierbaum.Aichele.Landschaftsarchitekten)

Bürgerbefragung und Diskussionen im Vorfeld 

Im Vorfeld der Planung konnten in einer Bürgerbefragung Ideen eingebracht werden, auf deren Basis der Planungsentwurf erstellt wurde. Zentrale Wünsche waren mehr Grün, Platz für Veranstaltungen und weniger Stellplätze. Wegen der Stellplatzanzahl gab es letztes Jahr allerdings so großen Widerstand gegen die beschlossene Planung, dass vor dem Baubeginn nachgesteuert und drei weitere Stellplätze eingeplant wurden (wir berichteten). Dennoch sind mit der Neugestaltung über die Hälfte der Stellplätze auf dem Platz weggefallen. 

Kritische Stimmen lassen sich zum Beispiel auch wegen der roten, an der Koblenzer Straße stehenden Stampfbetonmauer hören, die den Verkehrslärm abschirmen soll, aber von manchen als unästhetisch empfunden wird. Mit Bäumen und einem Grünstreifen, die mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt gepflanzt werden, soll die Mauer von der Straße aus künftig weniger dominant wirken. Auch die neuen Pflanzen entlang der Platzfläche werden noch ihre Zeit zum Austreiben brauchen.

Die Bauarbeiten zur Umgestaltung begannen im Januar dieses Jahres mit dem Abbruch des alten Platzes. Lange Zeit liefen die Bauarbeiten ohne größere Schwierigkeiten, doch Kampfmittelverdachtsfälle und Betonfundamente aus früheren Bebauungen brachten zuletzt unvorhergesehene Herausforderungen in die Baustelle (wir berichteten).

Für über 50 Millionen Euro: Das ist am Binger Hauptbahnhof geplant

Die Deutsche Bahn will den Binger Hauptbahnhof für über 50 Millionen Euro rundum erneuern: barrierefreie Bahnsteige, mehr Grün und ein neues Entree. Die ersten Bauarbeiten sollen noch in diesem Jahr beginnen.

Von Noel Firmenich

Bis zur Bundesgartenschau 2029 sollen die drei Bahnhöfe in Bingen ein neues Gesicht erhalten. In der jüngsten Sitzung des städtischen Planungsausschusses hat der zuständige Projektleiter der Deutschen Bahn, Simon Schreieck, die Umbaupläne der größten Baustelle im Stadtgebiet vorgestellt: die zum Hauptbahnhof in Bingerbrück.

Hier, wo die Nahe- auf die Rheinstrecke trifft und auch Fernzüge halten, sollen über 50 Millionen Euro in ein neues Empfangsgebäude, eine neue Personenunterführung, neue Aufzüge und den barrierefreien Ausbau investiert werden. Aktuell werde noch der Baugrund erkundet und nach Kampfmitteln abgesucht. Dann soll noch in diesem Jahr mit den ersten, vorbereitenden Bauarbeiten begonnen werden, während die Vorentwurfsplanung fast fertiggestellt sei.

Empfangsgebäude und Unterführung werden ersetzt 

Konkret soll im aktuellen Quartal mit dem Abriss des bestehenden Empfangsgebäudes begonnen werden. Damit werde Platz für die Baustelleneinrichtung geschaffen, so der Projektleiter. So könnte beispielsweise einfacher die bestehende Unterführung auf Höhe des Empfangsgebäudes durch die neue ersetzt werden, erklärt Schreieck. Das DB-Reisezentrum weicht dauerhaft dem Neubau. Den persönlichen Verkauf von Bahnfahrkarten und Nahverkehrskarten übernimmt künftig eine DB-Agentur in der Schmittstraße, heißt es.

Nach dem Abriss soll 2026 möglichst direkt die neue Unterführung gebaut werden. Im Bereich der Nahestrecke (Gleise 201-203) will die DB zuerst mit dem Ersatz beginnen – der Teil unterhalb der Rheinstrecke (Gleise 101-103) könnte laut dem Projektleiter unter Umständen erst während der anvisierten Generalsanierung folgen. Denn bei der stark befahrenen Bahnstrecke sei es sehr schwierig, Sperrpausen zu bekommen, so Schreieck.

Die Deutsche Bahn will am Binger Hauptbahnhof noch vor dem Start der Bundesgartenschau das Empfangsgebäude und die Personenunterführung neu bauen als auch die Bahnsteige barrierefrei gestalten. (Foto: Noel Firmenich)

Während der Generalsanierung 

Deshalb sollen während der Generalsanierung die Hauptarbeiten erfolgen. Dies sei 2028 erheblich einfacher, da die Rheinstrecke von Köln bis Mainz durchgehend für rund fünf Monate voll gesperrt werde, um die dortige Bahninfrastruktur rundum zu erneuern.

In diesem Zuge sollen auch an allen Binger Bahnhöfen die Bahnsteige erhöht werden, um einen barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. Am Hauptbahnhof wird der Bahnsteig an der Nahestrecke (Gleis 202-203) auf 55 Zentimeter, die anderen beiden Bahnsteige (Gleise 201+101 und 102-103) auf 76 Zentimeter erhöht. Dabei würden die beiden Fernverkehrsbahnsteige 101 und 102 ausreichend lang für ICEs bleiben und außerdem alle Bahnsteigdächer erneuert bzw. saniert werden. 

Zum Abschluss werde das neue Empfangsgebäude im zweiten Halbjahr 2028 errichtet. Der aktuellen Visualisierung zufolge besteht es auch künftig aus zwei kleinen Gebäuden, die dann mit einem begrünten Dach miteinander verbunden sind und in deren Mitte der Treppenaufgang zur Unterführung liegt. Künftig ist im vorderen Bereich in der Nähe zum Bahnhofsvorplatz ein Warteraum anstelle des Reisezentrums geplant, gefolgt von einem zentralen Aufgang zur neuen Unterführung und einem Kiosk im zweiten, hinteren Gebäude anstelle der einstigen Bahnhofsgaststätte.

Blick auf den noch nicht barrierefreien Bahnsteig 201. (Foto: Noel Firmenich)

Bahn würde Aufzüge übernehmen wollen

Am Mittelbahnsteig 101 und 201 sollen überdies die Grünflächen aufgewertet werden, wie der Projektleiter erklärt. Dazu seien die bahneigenen Landschaftsplaner mit den Buga-Verantwortlichen im Gespräch für ein Gesamtkonzept. Schließlich liegt der Hauptbahnhof direkt am Park am Mäuseturm, dem zweitgrößten Buga-Park während der Mittelrhein-Bundesgartenschau 2029.

Die DB würde ebenfalls die bestehenden Aufzüge an der Personenüberführung von der Stadt Bingen übernehmen und sanieren wollen. Dazu müssten die Bahn und die Stadt sich über die Konditionen vertraglich einigen, wobei sich zwei der drei Aufzüge bereits eigentlich im Bahneigentum befinden würden, aber noch von den Stadtwerken betreut werden. Im städtischen Haushalt sind dazu bereits 800.000 Euro für den Austausch der Aufzüge eingestellt, da sich ihr Ersatz mangels lieferbarer Ersatzteile zunehmend aufdrängen würde.

Abschluss vor Bundesgartenschau gewollt

Ob das Großprojekt rechtzeitig bis zum Start der Bundesgartenschau abgeschlossen werden kann und Zeitplan und Kosten nicht aus dem Ruder laufen? Der Projektleiter gab sich im Planungsausschuss zuversichtlich und sagte, dass die Planung im Vergleich zu anderen Korridoren hier sehr weit sei und man die Arbeiten unbedingt vor der Buga abgeschlossen haben wolle. Dazu sei ein Zeitpuffer eingeplant und ferner ein Risikozuschlag bei den Kosten eingerechnet. Oberbürgermeister Thomas Feser will „beim Wort nehmen“, wie er im Ausschuss mitteilte. 

Den Großteil der Projektkosten trägt die DB mit Hilfe von Bundesmitteln allein, während Land und Stadt 2,9 bzw. 1,4 Millionen Euro zum barrierefreien Ausbau beisteuern sollen.

Redaktioneller Hinweis: Der Autor dieses Textes gehört als Privatperson dem Planungsausschuss an. Auf den Inhalt des Newsletter-Berichtes haben weder die Stadtverwaltung Bingen noch der Planungsausschuss, noch eine Stadtratsfraktion, noch die Deutsche Bahn Einfluss genommen.

Buga-Team vor Ort: Das ist der Projektstand für Bingen

Das Team zur Bundesgartenschau 2029 machte im September mit dem „Buga-Mobil“ Station im Park am Mäuseturm, wo es mit rund 100 Menschen über die aktuellen Planungen und den Projektstand diskutiert hat.

Von Noel Firmenich

Am 30. September rollte das „Buga-Mobil“ der Buga-Projektgesellschaft in den Park am Mäuseturm. Buga 2029-Geschäftsführer Sven Stimac und sein Team waren mit einem Tiny-Haus, Liegestühlen, Beachflags und Bannern, Brezeln, Getränken und Musik über den Nachmittag vor Ort, um über die Ideen zu Bingen und den Stand der Dinge ins Gespräch zu kommen – dabei sind rund 80 bis 100 Personen der Einladung gefolgt.

Der Park am Mäuseturm, selbst ein Relikt der Landesgartenschau 2008, soll 2029 wieder eine Gartenschau-Fläche sein – und zwar sogar die zweitgrößte zur Bundesgartenschau im Oberen Mittelrheintal. Zur Buga 2029 werden acht Gartenparks geplant, von denen fünf bei kostenpflichtigen Eintritt die Gartenschau-Ausstellung zeigen würden. Der Bingerbrücker Park sei dabei das südliche Tor für „eine Welt voller beeindruckender Garten- und Pflanzenkreationen“ und eine der Hauptausstellungsflächen. „Besonders für die gärtnerischen Beiträge ist die Fläche unverzichtbar“, sagte Buga-Chef Stimac. Bingen und Rüdesheim sollen zur Buga gemeinsam betrachtet werden. Beide Standorte stünden unter dem Motto „Inspiration“, wie die Allgemeine Zeitung schreibt. Die Parks in Bingen und Rüdesheim sollen mit einem Ticket nutzbar sein.

Planungen noch am Anfang

Die Grundstruktur des Parks mit dem beliebten Wasserspielplatz, dem Stellwerk und den Sportanlagen werde erhalten bleiben, wie die Buga-Projektgesellschaft und die Stadtverwaltung gemeinsam betonen. Der Park habe bereits eine gute Infrastruktur und müsse im Gegensatz zu den anderen Ausstellungsflächen nicht radikal neu aufgestellt werden – hingegen werden die Wege und Ausstattung zur Buga erneuert und um die temporäre Gartenausstellung ergänzt. Bei den Planungen sei man in Bingen noch am Anfang, konkret in der ersten Planungsphase. Das beauftragte Planungsbüro möchte in den nächsten Monaten erste Entwürfe vorlegen können, heißt es.

Ideen gibt es bereits: Während zum Stellwerk bereits der Planungs- und Umweltausschuss bereits über eine mögliche Neuaufstellung und Erweiterung diskutiert hat, überlege die Buga-Projektgesellschaft, die Wagenausbesserungshalle in die Gartenschau-Ausstellung einzubeziehen. Zudem werde eine Kooperation mit der Skulpturen-Triennale 2029 angedacht, die den Park parallel nutzen könnte. Am Buga-Mobil wurde auch diskutiert, ob die Parkanlage nicht mehr Bäume bräuchte, um die Fläche besser zu beschatten und wie die Innenstadt mit dem Buga-Gelände und dem Kulturufer verbunden werden könne.

Wasserspielplatz sorgt für die meisten Fragen

Doch das beim Buga-Team am häufigsten angesprochene Bingen-Thema sei der Wasserspielplatz, der derzeit defekt ist: In diesem Jahr bleib der Bachlauf des Wasserspielplatzes fast durchgehend ohne Wasser, weil der Brunnenschacht, der sich mit Nahewasser füllt, verschlammt ist, wie der städtische Servicebetrieb im Juni erklärt hat. Die Stadt habe dieses Jahr Taucher und eine Fachfirma damit beauftragt, den Schacht zu erkunden und den Schlamm abzusaugen.

Der Bachlauf soll möglichst im nächsten Jahr wieder befüllt werden können, heißt es von der Stadtverwaltung, die den langen Ausfall bedauert. Unter anderem brauche die Reparatur so lange, weil der Stadt keine Informationen über die Bauweise und die Wartung des Schachts vorlägen. Denn der Brunnenschaft stamme laut dem Servicebetrieb aus der Entstehungszeit des Bingerbrücker Bahnhofs: Der schätzungsweise 12 bis 15 Meter tiefe Schacht diente ursprünglich dazu, die Dampfloks mit Wasser zu befüllen. Heute diene er nicht nur für die Befüllung des Wasserspielplatzes, sondern auch für die Bewässerung des Park-Rasens und für die Wasserversorgung der Kleingärten. Dabei sei dies stark vom Wasserstand der Nahe abhängig. Auch deshalb würden sich die Stadtverwaltung und die Buga-Gesellschaft die Frage stellen, wie die Wasserversorgung im Park nachhaltig sichergestellt werden kann.

Rund 80 bis 100 Personen kamen ans Buga-Mobil in den Park am Mäuseturm, einem der acht Buga-Parks zur Bundesgartenschau 2029. (Foto: Buga 2029 gGmbH)

Nachhaltige Impulse durch die Buga gewünscht

Bürgermeister Ulrich Mönch, zugleich Vorsitzender des Park am Mäuseturm-Freundschaftskreises, erhofft sich, dass die Bundesgartenschau weit über den Ausstellungszeitraum hinaus einen Mehrwert für die Menschen aus Bingen und der Umgebung schaffen wird. Dabei warb der Binger Bürgermeister um Verständnis für die anstehenden Bauarbeiten rund um die Buga, die insbesondere für Bingerbrück belastend seien. Auch auf der anderen Naheseite stehen der Stadteingang West und das Umfeld von Burg Klopp auf dem Plan, die vor dem Start der Bundesgartenschau mit Hilfe der Städtebauförderung aufgewertet werden sollen. 

Auf der Buga-Projektwebseite erhalten Sie weitere Informationen zur Mittelrhein-Bundesgartenschau 2029.

Kurz notiert – Veranstaltungstipps

20. Oktober: Energie-Dialog und Repair-Café

Parallel zum Repair-Café des Stadtteilvereins reiht sich mittlerweile jeden dritten Montag im Monat der Energie-Dialog im ZWOZWO Stadtteilzentrum – ein Format, bei dem man wichtige und nützliche Tipps und Tricks zu Themen der Energiewende erfahren könne, zum Beispiel zur Heizungserneuerung, zur Photovoltaik oder der Elektromobilität, wie das Binger Klimaschutzmanagement schreibt. 

Am kommenden Montag (20. Oktober, 18:30 Uhr) liegt der Schwerpunkt bei Wärmepumpen. Zu Beginn gibt es einen Kurzvortrag, der unter anderem zu Förderungsmöglichkeiten, auch für Bestandsgebäude, aufklärt. Der Energie-Dialog soll nicht nur Informationen an die Hand geben, sondern ebenfalls den Raum bieten, eigene Erfahrungen auszutauschen und sich beraten zu lassen. Deshalb können im Anschluss zum Vortrag eigene Fragen eingebracht und Erfahrungen in der Gesprächsrunde geteilt werden. Der Vortrag ist kostenfrei, zur Planung wird um eine Anmeldung per E-Mail gebeten (energiedialog.bingen@outlook.de). 

26. Oktober: Internationaler Brunch 

Der Beirat für Migration und Integration der Stadt Bingen lädt auch in diesem Jahr zum internationalen Brunch in die Bingerbrücker Mehrzweckhalle ein. Die Gäste soll am Sonntag, 26. Oktober, ab 10:30 Uhr ein abwechslungsreicher Vormittag erwarten: Bei leckerem Essen und Getränken, Bühnenprogramm mit Tanzdarbietungen, Musik und Clownerie soll man einen abwechslungsreichen Vormittag verbringen und miteinander ins Gespräch kommen können. Auch eine Hüpfburg und Aktionen für Kinder werde wieder es geben, ebenfalls beteiligen sich weitere Partner aus der Stadt mit Mitmachständen, heißt es vom Beirat, der darauf hofft, einen bunten Kreis an Menschen aus Bingen und Umgebung begrüßen zu dürfen. Zur besseren Organisation wird um eine Anmeldung an migrationsbeirat@bingen.de gebeten, aber auch ohne Anmeldung will der Binger Migrationsbeirat alle herzlich willkommen heißen.

So sah der internationale Brunch 2024 aus. (Collage: Oliver Diderich)

27. Oktober: Anliegerversammlung 

Zur Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen unterhalb der Koblenzer Straße und im Bereich „Am Rupertsberg“ ist nun das Bauunternehmen beauftragt worden, wie die Stadtwerke Bingen, Westnetz und die Wasserversorgung Trollmühle am Montag gemeinsam mitgeteilt haben. Damit steht der Baustart für die Erneuerung der Trinkwasser-, Abwasser-, Strom- und Gasleitungen unmittelbar bevor. Deshalb laden die drei Netzbetreiber für Montag, 27. Oktober, 18 Uhr, zu einer Anliegerversammlung in die Bingerbrücker Mehrzweckhalle ein. Die Projektverantwortlichen stellen das Bauprojekt mit dem geplanten Bauablauf und den vorgesehenen Verkehrseinschränkungen vor und beantworten im Anschluss die Fragen der Gäste. Die Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen, baulich durchgeführt von der Firma Strabag, soll noch vor dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Bingerbrück abgeschlossen werden (wir berichteten).

Die Koblenzer Straße soll ein neues Gesicht erhalten – dazu werden auch die Ver- und Entsorgungsleitungen noch vor dem Straßenausbau saniert. (Archivfoto: Noel Firmenich)

30. Oktober: After-Work-Treff im Familienzentrum

Den Feierabend ungezwungen genießen, ins Gespräch kommen und neue Kontakte knüpfen – das will der After-Work-Treff des Familienzentrums, der am Donnerstag, 30. Oktober, von 17 bis 20 Uhr in die zweite Runde geht. Gerne kann eine Kleinigkeit zum Snacken mitgebracht werden und so ein gemeinsames Mitbring-Buffet aufgebaut werden, heißt es aus dem Familienzentrum. Auch werden alkoholfreie Cocktails angeboten. 

7. November: „Kirchen leuchten“ im Hildegardzentrum

„Spot an für unsere Kirche!“ – unter diesem Motto lädt die Pfarrei Rupertsberg für den Freitag, 7. November, zu „Kirchen leuchten“ ab 18 Uhr in die Hildegard-Gedächtniskirche ein. An der Kirchenfassade präsentiert sich eine Lichtinstallation mit musikalisch unterlegten Videoprojektionen, während ein Lagerfeuer zu netten Gesprächen und Austausch animieren soll. Die Bingerbrücker Pfadfinder bieten Waffeln und Feuertee an, dazu reihen sich weitere kleine Speisen als auch warme und kalte Getränke, schreibt die Kirchengemeinde. Darüber hinaus können an dem Abend der sanierte Kirchturm mit den neuen Glocken besichtigt werden, ehe um 21 Uhr ein kurzes, instrumental begleitetes Abendlob „Gedanken zur Nacht“ das offizielle Programm beendet und der Abend daraufhin gemeinsam ausklingen soll.

Das Hildegardzentrum in der Hildegard-Gedächtniskirche. (Foto: Reimund Kerner)

15. November: Familienbasar im Familienzentrum 

Nach dem Kinder- und Damensachenbasar der Klamottenkiste in der Mehrzweckhalle (wir berichteten) folgt am Samstag, 15. November, der Familien-Basar, den das Familienzentrum in den eigenen Räumen organisiert. Von 9 bis 15 Uhr können gut erhaltene Kinderkleidung, Spielsachen, Erwachsenen-Kleidung und Schuhe verkauft werden, erläutert Natalie Risch-Clapperton, die Familienzentrum-Leitung. Der Erlös dürfe bei den Verkäufern selbst verbleiben. Die Standgebühr ist ungewöhnlich: Wer verkaufen will, muss einen Kuchen pro Tisch mitbringen (1,40m x 0,70m). Bei der Anmeldung, die bei Natalie Risch-Clapperton bis zum 31. Oktober per Mail (familienzentrum@bingen.de) oder telefonisch (06721 184 50101, 0151 177 790 41) möglich ist, soll angegeben werden, wie viele Tische benötigt werden. 

Im Bingerbrücker Veranstaltungskalender finden Sie nähere Informationen zu den Veranstaltungstipps und auch viele weitere Veranstaltungen im Stadtteil.

In eigener Sache: Neues Sonderheft zur Kirsten-Ausstellung erschienen

Der Heimatverein hat zu seiner diesjährigen Foto-Ausstellung ein Sonderheft herausgegeben, das die Entwicklung der Elektronischen Spezialfabrik von Franz Kisten im Vergleich zur Ausstellung ausführlicher beleuchtet. Außerdem ist ein Ehemaligentreffen mit der Kirsten-Belegschaft geplant.

Die diesjährige Heimatverein-Ausstellung zur Firma Kirsten ist seit dieser Woche ins Hildegardzentrum gewandert, wo sie bis zum 14. Dezember kostenfrei besichtigt werden kann. Sie zeigt wie bereits im Stellwerk Mensch | Natur | Technik die Erfolgsgeschichte der Elektrotechnischen Spezialfabrik von Franz Kristen, ein einst bedeutender Zulieferer für die Automobilindustrie und dem bis zu seinem Fortgang in den 1990er Jahren größten Bingerbrücker Unternehmen.

Die diesjährige Heimatverein-Ausstellung im Hildegardzentrum. (Foto: Noel Firmenich)

Zur Ausstellung liegt im Hildegardzentrum ein Sonderheft aus, das Dank des Verfügungsfonds der „Sozialen Stadt Bingerbrück“ kostenfrei im Hildegardzentrum mitgenommen werden kann. Dabei schiebt sich das Sonderheft vor die nächste reguläre Ausgabe der Mitgliederzeitschrift „Bingerbrücker und Rupertsberger Geschichte(n)“. 

Das Sonderheft ist wie die Ausstellung in die gleichen Themenfelder gegliedert, beleuchtet diese jedoch ausführlicher. Bernhard Metzroth blickt auf die Firmengründung und die ersten Firmenjahre. Carl Woog analysiert daraufhin die Team- und Unternehmenskultur, während Nina Günster das soziale Engagement der Firma und Daniela Greim die Produktpalette und Kundenstruktur beschreibt. Jürgen Hofmann schreibt über das Ende der Elektrotechnischen Spezialfabrik, der Übernahme durch den US-Konkurrenten Eaton in den 1990er Jahren. Erhard Bast hat sich zuletzt umgeschaut, welche Unternehmen auf dem Kirsten-Gelände heute tätig sind. Eine Fotocollage aus 60 Jahren Firma Kirsten rundet das Sonderheft ab, für das Erich Naujack und Wolfgang Kirsten eingangs ihre Erinnerungen an Franz Kisten teilen.

Franz Kirstens Fabrik in Bingerbrück. (Quelle: Heimatverein Bingerbrück e.V.)

Darüber hinaus möchte der Heimatverein der ehemaligen Kirsten-Belegschaft mit einem Ehemaligentreffen am 15. November ab 15 Uhr bei Kaffee und Kuchen die Gelegenheit bieten, sich parallel zur Ausstellung in der Hildegard-Gedächtniskirche (Hildegardzentrum) an die gemeinsame Kirsten-Zeit zu erinnern und ehemalige Kolleg:innen wieder zu treffen.

Öffnungszeiten Hildegardzentrum und Ausstellung: täglich 10 bis 16 Uhr

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Redaktion: Noel Firmenich, Daniela Greim / Federführung: Noel Firmenich

Korrektur-Hinweis: In der letzten Newsletter-Ausgabe vom September 2025 haben wir im Vorfeld auf den Halt des Buga-Mobils im Park am Mäuseturm hingewiesen. In der zugehörigen Meldung hat sich leider ein Zahlendreher eingeschlichen. Wir schrieben, dass zur Bundesgartenschau 2029 sechs zentrale Buga-Parks geplant werden, dabei sind es, wie in dieser Ausgabe im Bericht zum Binger Buga-Projektstand genannt, insgesamt acht Parks, von denen fünf die Buga-Ausstellung zeigen und kostenpflichtig sind. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen!

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